EDP Awards 2020: Das sind die besten Produkte und Lösungen des Jahres

Die Gewinner der EDP Awards 2020 stehen fest. Insgesamt 29 Produkte und Lösungen aus den fünf Hauptkategorien Software/Hardware, Print, Industrial Solutions, Finishing & Enhancement sowie Consumables konnten die Jury der European Digital Press Association (EDP) in diesem Jahr überzeugen – und wurden, ganz corona-konform, am 7. Dezember in einer virtuellen Veranstaltung geehrt. 

„Die Preisverleihung fand in diesem Jahr komplett digital statt. Das hat die Hersteller aber nicht daran gehindert, viele interessante neue Produkte einzureichen. Vieles war für die Drupa geplant und wurde nun stattdessen der Jury des EDP-Preises vorgelegt“, erklärte der Sign&Print-Herausgeber Peter Ollén, der zugleich Vizepräsident der European Digital Press Association (EDP) ist, in seiner Eröffnungsrede.

„In normalen Jahren findet die Verleihung eigentlich im Mai oder Juni statt“, erklärte der Jury-Vorsitzende Herman Hartman, Chefredakteur SignPro Benelux, „in diesem Jahr aber hat Covid-19 sowohl die Bewertung wie auch die Prämierung erheblich verzögert“. Trotz allem konnten am Ende 29 Auszeichnungen vergeben werden – insgesamt war es bereits das 14. Mal, dass die EDP-Awards verliehen wurden.

Bewertung unter erschwerten Bedingungen

Zur Fachjury – dem Technischen Komitee – gehörten neben Herman Hartman in diesem Jahr auch Mike Horsten, Berater bei texsmart.nl und Igor Terentyev, Herausgeber der Publish Russia, an. Gemeinsam haben Sie die alle Einreichungen genau unter die Lupe genommen, anhand von Kriterien wie unter anderem Innovationsgrad, Leistung, Kosten oder Bedienungsfreundlichkeit bewertet.

„Die größte Schwierigkeit war, dass wir nicht alle Produkte live sehen konnten, was wir in unserer Branche eigentlich gewöhnt sind. Das hieß, wir mussten mehr recherchieren, hatten viele Online-Sitzungen mit den Herstellern und haben auch versucht, Anwender zu finden, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob das Produkt wirklich etwas ist“, fasst Jury-Mitglied Mike Horsten zusammen. „Wir haben nicht nur die technischen Parameter der Produkte bewertet, sondern auch strategische Fragen gestellt, was das Produkt dem Anwender wirklich bringt, was es für die Industrie bedeutet, auch im Blick auf die nächsten Jahre.“

Was macht ein Gewinner-Produkt aus?

„Warum hat zum Beispiel in der Kategorie ‚Best layout, design and editing system‘ der Chili Publisher gewonnen? Es gibt mehrere template-basierte Lösungen, die sich alle ähneln. Warum also Chili? Weil es für den Anwender einfach ist in der Anwendung, auch wenn die Prozesse dahinter komplex sind. Aber der Nutzer muss nicht wissen, was im Hintergrund passiert, für ihn muss es einfach sein, die Software zu bedienen. Und das hat Chili super gemacht. Man kann nach dem Einrichten direkt loslegen und designen und überall im Unternehmen sieht es gleich aus“, so der Fachmann.

„Oder im Bereich Colormanagement. Da hat Onyx 19 gewonnen. Das ist ein Rip, aber das ist nicht das ausschlaggebende. Das Geniale daran ist die Möglichkeit, Colormanagement über Datalinks zu machen, ohne dass eine Re-Kalibrierung notwendig ist. Das ist vor allem wichtig, wenn man mehrere Systeme hat. Das macht die Software nun automatisch – und das spart richtig Zeit“, fasst er das zweite Beispiel zusammen.

„Durch Corona hatten wir die Möglichkeit, die Produkte noch einmal ganz anders zu betrachten.“ Außerdem seien in diesem Jahr auch mehrere Nominierungen des Technischen Komitees als Sieger einzelner Kategorien hervorgegangen, was den Stellenwert der EDP-Awards als unabhängige Auszeichnung unterstreiche. Und: Einreichungen, die durch die Corona-Pandemie noch nicht ausentwickelt und damit auch noch nicht verfügbar waren, wurden auf die nächste Runde der EDP Awards 2021 verwiesen.

Diese Trends lassen sich ableiten

Interessant sind auch die Trends, die sich aus den eingereichten Produkten ableiten lassen und die Mike Horsten auch in seiner Arbeit als Consultant immer wieder über den Weg laufen: „Der erste Trend ist die Optimierung der Produktionsprozesse. Hier spielen vor allem der Workflow, aber auch das Finishing eine immer wichtigere Rolle, um die Möglichkeiten der Druckmaschine voll ausnutzen zu können. Der zweite Trend dreht sich um Applikationen: Hier ist vor allem Home Decoration gefragt, egal ob es Tapeten sind, Gardinen oder Möbelfolien. Es geht darum, sich sein Leben gemütlicher und individueller zu gestalten. Das haben wir verstärkt auch in der Corona-Zeit gesehen. Aber auch Verpackungen sind ein wichtiger Trend bei Applikationen. Neben Kleinauflagen geht es hier verstärkt darum, dass man eine Verpackung zugleich als Versandverpackung nutzen kann und nicht mehr Karton in Karton braucht“, erklärt Horsten.

„Und der dritte, große Trend ist die Personalisierung. Dieser Trend ist schon lange da, aber man merkt, dass er inzwischen auch bei Home-Produkten oder Kleidung angekommen ist, zum Beispiel bei T-Shirts.“ Aus technologischer Sicht sei zudem erkennbar, dass Toner-Technologien zunehmend durch Inkjet ersetzt werden.

Awards für das eigene Marketing nutzen

Der Stellenwert des EDP-Awards ist nach Einschätzung des Jury-Mitglieds auch bzw. vor allem in Krisenzeiten hoch. „Ich denke, die EDP Awards sind eine von wenigen Auszeichnungen in Europa, die wirklich Sinn machen, weil sie fair und ehrlich vergeben werden. Man kann stolz darauf sein, einen Preis zu gewinnen, auch weil eine Einreichung nicht automatisch eine Auszeichnung garantiert, sondern das Produkt nach einer Vielzahl unterschiedlicher Kriterien bewertet wird.“ Doch die Gewinnerfirmen sollten ihre Auszeichnung auch zu nutzen wissen: „Es gibt manche, die stellen sich die Trophäe nur in den Schrank und andere, die bauen eine Marketing-Aktion darum und trommeln.“

Alle Gewinner der EDP Awards 2020 auf einen Blick:

SOFTWARE/HARDWARE
Best layout, design and editing system: Chili Publish | Chili Publisher
Best color management solution: Onyx | Onyx 19
Best workflow technology: Durst | Durst Workflow
Best MIS / ERP system: Dataline | MultiPress e-calculator
Best special application software: EFI | FreeForm Create
Best print and finishing support tool: Bobst | Large Format Digital Inspection Table

PRINT
Large/Wide Format Printing
Best roll-to-roll printer < 170 cm: Mimaki | UJV100-160
Best roll-to-roll printer < 320 cm: Agfa | Oberon RTR3300
Best roll-to-roll printer > 320 cm: EFI | Vutek D Series
Best flatbed/hybrid printer < 250 sqm/h: EFI | Vutek 32h
Best flatbed/hybrid printer > 250 sqm/h: Durst Rho 2500
Best print & cut solution: Roland DG | Versa UV LEC2-300
Best object printer: Mutoh | XpertJet 461UF / 661UF
Best textile printer roll-to-roll > 100 sqm/h: Mtex| Falcon
Best direct to garment printer: Roland | Texart Xt-640S-DTG

Commercial Printing
Best cutsheet color A4 to B3: Xerox | PrimeLink C9070
Best cutsheet color up to SRA 3 < 499.000 A4/month: Ricoh | Pro C5300s
Best cutsheet color up to SRA 3 > 500.000 A4/month: Kyocera | TASKalfa Pro 15000c
Best cutsheet color B3 +: Canon | varioPrint IX-series
Best combined label and flexible packaging printer: Bobst | Master DM5

INDUSTRIAL SOLUTIONS IN PRINT & FINISHING
Best corrugated solution: Highcon | Beam 2C
Best wall paper production solution: Fotoba | XLD 170 WP
Best print head: Memjet | DuraFlex

FINISHING & ENHANCEMENT
Best digital wide format cutting solution: Summa | L3214
Best webfeed finishing solution: Tecnau | Stack 5251
Best enhancement solution: Klieverik | GTC111-5400

CONSUMABLES (INKS AND SUBSTRATES)
Best environmental ink/toner: Kodak | NexPress antimicrobial clear ink
Best coating and varnish: Kornit | NeoPigment Robusto softener
Best substrate: Neenah Coldenhove | Texcol

Eine vollständige Dokumentation des Wettbewerbs und der eingereichten Produkte und Lösungen, sowie die jeweiligen Beurteilungen der Fachjury erhalten Sie über diese Dokumentation: Teil 1 und Teil 2

Quelle: signundprint.de

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